Chöje Lama Phuntsok

Autobiografie von Chöje Lama Phuntsok

lama phuntsok

1988 machte ich mein Drei-Jahres-Retreat. Als der ehrwürdige 3. Jamgön Kongtrul das Retreat-Zentrum besuchen kam, fragte er mich: „Was möchten Sie nach dem Retreat machen?“ Ich antwortete: „Ich habe zwei Ideen. Die eine besteht darin, eine buddhistische Grundschule einzurichten, die andere darin, lebenslänglich ins Retreat zu gehen.“ Rinpoche sagte darauf zu mir: „ Allgemein gesehen wäre es besser, ein lebenslanges Retreat zu machen. Aber in dieser Generation ist es wichtiger, ein Studium buddhistischer Texte aufzubauen. Sie sollten sich also daran machen, Ihre Schule zu bauen.“ So begann ich 1990, die Grundschule zu organisieren, kam jedoch in den Sog von endlosen finanziellen Schwierigkeiten. Ich bemühte mich immer weiter um Unterstützung und schließlich waren elf Jahre vergangen. Es war das Jahr 2001.
Als Nächstes begann ich, einen höheren buddhistischen Studienweg zu entwickeln, mit nur 200 000 Rs. in Händen. Das hat mich aber nicht aufgeben lassen. Gleichgültig welchen geistigen und materiellen Schwierigkeiten ich begegnete, ich versuchte unermüdlich mein Ziel zu erreichen.
Ich bin nur ein gewöhnlicher Mönch. 1951 wurde ich in einem Tal des nepalesischen Himalaya geboren. In diesem Schneeland verbrachte ich meine ersten 16 Lebensjahre wie ein unwissendes Tier und bekam nie eine buddhistische oder auch nur eine konventionelle Schulbildung. Als in mir zum ersten Mal der Gedanke aufkam, Mönch zu werden, waren meine Eltern nicht bereit einzuwilligen, weil sie nur einen einzigen Sohn, nämlich mich, hatten, und eine einzige Tochter, meine Schwester. Es war sehr schwer, sie dazu zu bewegen, meinen Wunsch zu akzeptieren. Meine Mutter starb, als ich 16 war. Als ich dann 17 wurde, ereignete sich etwas Positives. Mein Vater nahm meine Schwester und mich auf eine Pilgerreise innerhalb Nepals mit und wir trafen den 16. Karmapa!! Es war solch ein großes Glück! Obwohl mich mein Vater immer noch nicht Mönch werden lassen wollte, hatte ich beschlossen, mir meinen Wunsch zu erfüllen und mein Leben selbst in die Hände zu nehmen.
Mönch zu werden bedeutet nicht, dass man von diesem Zeitpunkt an finanziell versorgt wird. Ich musste für mich selbst sorgen. Es war niemand da, der mich finanziell unterstützt hätte. Über die finanziellen Probleme hinaus, konnte ich den Unterricht nur als Gasthörer besuchen. Damals betrugen meine monatlichen Ausgaben 35 Rupees und ich musste beim Teeausschenken helfen oder in der Küche arbeiten, um Gelegenheit zu einer Schulbildung zu bekommen. Mit 40 schloss ich dann mein Retreat ab. Auf diesem Wege der Praxis als gewöhnlicher Mönch mit dem Herzenswunsch, allen fühlenden Wesen zu nützen, entwickelte ich schließlich Schritt für Schritt diesen Studienweg für das Institut Karma Lekshe Ling. Ich habe nach besten Kräften versucht, mit Körper, Rede und Geist tugendhafte Handlungen auszuführen. Sicherlich ist das meine Pflicht und ich hoffe, es weiterhin tun zu können. Was Karma Lekshe Ling betrifft, liegt es ganz gewiss in meiner Verantwortung, mich um dessen Zukunft zu bemühen, und ich werde in meinen Anstrengungen so lange wie möglich fortfahren.
Sarwa Mangalam!
Chöje Lama Phuntsok

karmapa mit lama phuntsok

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